Honfleur

Honfleur Ein Bild, gemalt im wunderschönen alten Hafen in Honfleur und dortselbst gekauft, ist ein unvergessliches Normandie-Souvenir

Honfleur

Malerisches Honfleur, Hafenstadt an der normannischen Küste der "Cote Fleury" und Ziel tausender Touristen im Normandie-Urlaub in Calvados (Basse-Normandie). Urlaub in Honfleur, und selbst nur eine Städtereise mit einem Besuch hier lohnt sich - zweifellos ist die traditionsreiche Hafenstadt Honfleur einer der schönsten Orte an der Côte Fleurie, wenn nicht der ganzen Normandie. Anheimelnd und weltoffen, Fischerdorf-Romantik und Künstlerflair - Honfleur ist in seiner architektonischen und atmosphärischen Mischung ein normannisches Schmuckstuck, das in der Sommerzeit Zehntausende von Besuchern anlockt, die die Fachwerk- und Schindelhäuser, die verwinkelten Gassen des alten Viertels Enclos, den alten Hafen mit den von schmalen, hohen Häusern gesäumten Kais und das steil ansteigende Viertel Ste-Cathérine bestaunen. Unterkunft in Honfleur bietet nur wenige private Ferienwohnungen in Calvados, Übernachtungsmöglichkeiten in der Stadt selbst bieten vor allem die Hotels in Honfleur.

Dieses buchstäblich malerische Calvados-Städtchen gegenüber von Le Havre an der Seine-Mündung in der Normandie faszinierte bereits im 19. Jahrhundert Künstler - allen voran den 1824 in Honfleur geborenen Eugène Boudin -, die noch vor den Impressionisten die pittoresken Ansichten auf Leinwand bannten und denen natürlich weitere Kreative folgten, sodass sich um die Jahrhundertwende eine regelrechte Künstlerkolonie in Honfleur gebildet hatte. Berühmte und unbekannte Künstler trafen sich zunächst im Haus von Madame Toutain, dem Gasthof Saint-Siméon, in dem auch Schriftsteller wie Baudelaire abstiegen. Mittlerweile ist das Haus ein luxuriöses Hotel. Künstlerateliers und Galerien findet man auch heute noch in großer Auswahl, und am Hafen kann man hin und wieder Maler mit ihren Staffeleien entdecken. Auf Rundreisen durch die Normandie, oft als Normandie-Busreisen organisiert, kaufen viele der Reiseteilnehmer vor allem hier Bilder als Normandie-Souvenirs.

Der älteste Teil Honfleurs ist das Enclos, ein kleines verwinkeltes Viertel zwischen dem Quai St-Étienne und dem Quai de la Tour, das bereits im 13. Jh. existierte und heute das pittoreske Ambiente für Cafés, Restaurants und Läden mit allen Leckereien der Normandie bildet. Das Enclos, Einfriedung, erhielt seinen Namen in den Jahrhunderten der anglo-französischen Feindseligkeiten, als es von einer starken Befestigung umgeben wurde. Im 11. Jh. schließlich ließ König Louis XIV. die gesamte Stadt umgestalten. Der nordwestliche Teil des Enclos wurde abgerissen, ausgebaggert und durch einen Kanal vom Meer aus geflutet. Ein neuer Hafen entstand somit, der heute der Alte Hafen, das Vieux Bassin ist. Von der alten Befestigungsanlage ist nur noch die Lieutenance am Hafeneingang erhalten. In das Bauwerk aus dem 15. Jh., das einst Sitz des Stadtkommandanten war, ist eines der beiden Stadttore integriert, die Porte de Caen. Der Quai Ste-Cathérine am Hafenbecken, die Restaurantmeile Honfleurs, ist gesäumt von hohen, schmalen Häusern. Sie entstanden im 17. Jh. als „Neubauprogramm“, allerdings wurden nur sehr schmale Grundstücke vergeben, die die Bauherren dann durch Höhe ausglichen.

So klein das Enclos auch ist, so befinden sich darin doch etliche Museen der Normandie, von denen einige als "Musee de France" gelistet sind. Das Hafenmuseum, Musée de la Marine, ist in der ältesten Kirche Honfleurs, St-Étienne, aus dem 14. Jh. untergebracht. Das Volkskundemuseum, Musée d'Ethnographie et d'Art Populaire, wurde gleich um die Ecke in der Rue de la Prison im alten Stadtgefängnis eingerichtet. Zeitgenössische Kunst kann man in den beiden Salzhäusern, den Greniers de Sel, bewundern. Diese Zweckbauten, ursprünglich waren es drei, wurden 1670 als Lagerhäuser für das Salz gebaut, das den Fischern zum Konservieren ihrer Heringe und Kabeljaue diente. Das Viertel Sainte-Cathérine, das sich hinter dem gleichnamigen Kai an den Hügel schmiegt, wird von der ebenfalls Ste-Cathérine genannten Kirche dominiert. Das Gebäude aus dem 15. bis 16. Jh. ist nahezu gänzlich aus Holz gebaut und war ursprünglich eine Notlösung. Denn nach dem Hundertjährigen Krieg waren sämtliche Steinmetze und Maurer damit beschäftigt, die zerstörten Befestigungen, Schlösser und Klöster wieder aufzubauen.

So wurden die Schiffszimmerleute mit dem Bau der Gemeindekirche beauftragt. Deren Geschick und Engagement ist noch heute am kunstvollen Holzwerk und den schönen Schnitzereien in den beiden parallel gebauten Hauptschiffen zu bewundern. Ungewöhnlich ist auch der mit Holzschindeln verkleidete, separate Glockenturm aus dem 16. Jh. Er dient heute als Erweiterung des Boudin-Museums mit überwiegend religiöser Kunst. Am reizvollsten präsentiert sich das Ensemble am Samstagvormittag, wenn auf dem Platz vor der Kirche der farbenprächtige Wochenmarkt stattfindet. Das Viertel mit seinen schindelverkleideten Häusern und steilen Straßen ist ein Paradies für hochkarätigen Einkaufsbummel oder zumindest sinnlichen Augenschmaus. Neben dem Musée Eugène Boudin, mit Gemälden, die im Wesentlichen die Normandie zum Thema haben, finden sich dort Galerien, Antiquitätenläden und Edelboutiquen ebenso wie Pâtisserien und Chocolatiers, deren kunstvolle Kreationen viel zu schade zum Essen sind.

Der schmale Küstenstreifen vor Honfleur trägt den lieblichen Namen Côte de Grâce, eine Bezeichnung, die sich in diesem Fall von einem religiösen Hintergrund ableitet. Hoch auf dem 90 m hohen Hügel oberhalb von Honfleur, von Ste-Cathérine über die Rue des Capucins und deren recht steile Verlängerung Charrière-de-Grâce zu erreichen, befindet sich eine kleine Kapelle. Sie wurde im Jahr 1023 von Herzog Richard II. gestiftet und birgt eine Madonnenstatue, die seit jeher das Heiligtum der Seeleute ist. Die ursprüngliche Kapelle wurde jedoch 1538 durch einen Erdrutsch zerstört, nur die Madonna blieb wundersamerweise erhalten. 1613 wurde eine neue Kapelle für sie errichtet, doch fiel die Statue dann schließlich 1793 den Revolutionären zum Opfer. Erst im 19. Jh. wurde sie durch eine neue Marienfigur ersetzt. Die Tradition der Fischer und Seeleute hat sich jedoch bis heute erhalten. Jedes Jahr zu Pfingsten erbitten sie von der Madonna ihren Segen und feiern abschließend ein ausgelassenes Fest im Alten Hafen von Honfleur.

Foto: VoyageMedia / normandie-netz.de

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