Klippen von Etretat Wandern in den Klippen von Etretat

Wandern in den Klippen von Etretat

Wanderungen in den Klippen von Etretat in der Normandie-Region Seine-Maritime sind im Herbst besonders schön. Les falaises d'Etretat, so heissen die malerischen Felsklippen in der Normandie im Pays de Falaises, sind begehrtes Reiseziel im Normandie-Urlaub. Wenn im Herbst stürmische Winde das Meer aufpeitschen, füllt sich die Luft an der Küste des Ärmelkanals mit salziger Feuchtigkeit, und diese Meeresluft wiederum wirkt sich positiv auf die menschlichen Atemwege aus. Wer in den Falaises wandern und vor allem an den Felswänden hinab und wieder hinauf steigen will, atmet zudem deutlich mehr als sonst. Wandern in den Klippen von Etretat ist also per se gesund…

Falaise d'Aval

Von oben aus 85 Metern Höhe bei der Kapelle Notre-Dame-de-la-Garde aus hat man einen schönen Blick über Étretat und Umgebung. Die Aussicht ist herrlich, links auf die massive Gewölbe des Manneporte für monumentale Architektur der Natur in das Gesicht der Aiguille und die andere Seite der Klippe Falaise Amont. Die Farbvariationen der Kreidefelsen an der Küste von Etretat in Abhängigkeit von Zeit und Licht sind ein Genuss. Unterhalb dehnt sich ein langer Kieselstrand, begrenzt durch die Falaise d'Aval und die Aiguille. Unten, nachdem man an den berühmten Austernbänken vorbeigelaufen ist, kann man in der Klippe einen Spalt entdecken: das Loch in der Man, eine Höhle, die den tosenden Wassern trotzte, und manch Schiffbrüchigen vor dem sicheren Tod gerettet haben soll. Hinter der Kapelle steht ein Denkmal, das an den Abflug des Oiseau Blanc erinnert, mit dem die französischen Piloten Nungesser und Coli am 8. Mai 1927 den ersten Nonstopflug über den Atlantik versuchten und dabei verschollen. Weiter entlang der Bucht bis zur Manneporte hat man freie Sicht bis zum Cap d'Antifer. Von dem Felsvorsprung La Manneporte taucht im Süden der Erdölhafen Le Havre-Antifer auf.

Steilfelsen von Amont

Die Wanderung am Falaise d'Amont beginnt am linken Ende der Mauer, wo 180 in den kreidigen Fels gehauene Stufen am Ende der Deichpromenade zum höchsten Punkt des Steilfelsens Falaise d'Amont bei Etretat hinaufführen. Am oberen Ende der Treppe die in den Fels zum Gipfel geschnitten wurde, steht die Kapelle Notre-Dame-de-la-Garde. Die Wände sind mit Votivgaben abgedeckt. Ein 62 Meter hoher aus Beton ehrt die französischen Flieger Nungesser und Coli, die hier als erste versuchten, von Etretat aus den Atlantik zu überqueren. Der Wanderer hat von hier aus den besten Blick auf die Felsnadel Aiguille von Etretat und zum Strand.
Die Klippen von Etretat sind nicht nur Ausflugsziel und so etwas wie Markenzeichen der Normandie, sie sind auch voller Geschichten. Einige davon erzählt das nahe gelegene „Le Clos Lupin“ iIn einem großen Anwesen in der Normandie. Hier begegnet der Besucher in einer privat wirkenden Umgebung mit etwas verstaubtem Charme dem eleganten Einbrecher der erfolgreichen Kriminalromane von Maurice Leblanc, dem französischen Schriftsteller (* 11. November 1864 in Rouen; † 6. November 1941 in Perpignan).

Von Etretat aus führen Wege auch nach Fécamp ins Palais Bénédictine (Likör-Fabrik aus dem Jahr 1888, erbaut von Alexander Le Grand / Erfinder des Bénédictine-Likörs), das Neufundlandfischer-Museum und die Klosterkirche „Abbatiale de la Trinité“ (Sehenswert, 12. und 13. Jh.). Für die Tour ins etwa 30 Kilometer entfernte Städtchen Normanville, wo der sehenswerte Jardin d'Art d'Essai auf Normandie-Urlauber mit einer fast unglaublichen Gartenlandschaft wartet, sollten Sie jedoch aufs Fahrrad steigen. Der Jardin d'Art d'Essai is ein aussergewöhnlich schöner Garten mit Heil- und Gewürzpflanzen, prächtigen Bäumen, verschlungenen Wegen und einer schönen Sammlung verschiedener Bambusarten. Die Stille und der Frieden im Jardin d'Art d'Essai wird nur unterbrochen von einem Glockenspiel oder Vogelgezwitscher.

Ausserdem in der Umgebung von Etretat zu entdecken: Musée Victor Hugo gewidmet auch dem Leben von Léopoldine Hugo, in Villequier (50 km), „Musée des Ivoires“ (Elfenbeinmuseum) in 8 place Joffre 8 F - 76190 Yvetot (48 km), Kirche Notre Dame de Caudebec-en-Caux (55 km) sowie das gesamte Pays de Caux. Das Pays de Caux, das dem dort gebürtigen Guy de Maupassant sehr am Herzen lag, ist beliebt bei Normandie-Touristen wegen der eindrucksvollen Küste, den herrlichen weißen Kreideklippen und den belebten Badeorten und verborgenen kleinen Stränden. Von Dieppe über die Côte d’Albâtre, Fécamp und Étretat bis nach Le Havre ist die normannische Küste „eine ununterbrochene, etwa 100 m hohe Steilklippe, aufragend wie eine Mauer“ (Maupassant) – Grund genug für unvergessliche Wanderungen in der Normandie.

Foto: VoyageMedia / Normandie-Netz.de

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